Witwer March trauert um seine Frau Nat, die an den Folgen von Luftverschmutzung gestorben ist. Doch Nat kehrt zurück – nicht als Mensch, sondern als Geist, der in einem Staubsauger wohnt. Zwischen Farce und melancholischer Trauerarbeit entspinnt sich eine berührend-absurde Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine, die Marchs Familie ablehnt. Zugleich wird das Haus von einem weiteren ruhelosen Geist heimgesucht: einem verstorbenen Fabrikarbeiter, dessen Tod einst zur Schließung des Familienbetriebs führte.
Das thailändische Kino hat eine lange, bei uns kaum bekannte Tradition des Geisterfilms. Doch das Debüt von Ratchapoom Boonbunchachoke sucht nicht den Grusel, sondern erweitert das Genre um Komödie und Fantasy. Das Ergebnis ist ein Amalgam an Tonlagen, in dem die skurrile Idee eines Staubsauger-Spuks zur Reflexion über Umweltzerstörung, Arbeit und kollektive Erinnerung wird. Hinter burlesken Momenten steckt eine präzise Kritik an einem System, das selbst die Toten noch ökonomisch einspannt. „A Useful Ghost" erzählt das alles verspielt und ernst zugleich, queer und pulpig, weniger pantheistisch als Apichatpong Weerasethakul, aber ebenso von der Frage getrieben, wie Erinnerung gegen das Vergessen verteidigt werden kann. Ein radikaler Film, der in Cannes (Semaine de la Critique) mit dem Grand Prix ausgezeichnet wurde – und seinen Regisseur als neue, unüberhörbare Stimme des südostasiatischen Kinos etabliert.

