Marisa ist Anfang 20, Neonazi und sie schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie lebt in einer miefigen ostdeutschen Kleinstadt, hasst Ausländer, Politiker, den Kapitalismus, die Polizei und alle anderen, denen sie die Schuld dafür gibt, dass ihr Freund Sandro im Knast landet und ihre Welt aus den Fugen gerät. Und der Sommer hält noch mehr Ärger für sie parat: Die rebellische Svenja drängt in Marisas Clique, macht ihr den Platz streitig, und der afghanische Flüchtling Rasul sucht sich ausgerechnet ihren Badesee zum Schwimmen aus.
Die 20jährige Marisa gehört zu einer rechtsradikalen Jugendclique in einer ostdeutschen Kleinstadt. Ihr Leben ist geprägt von Orientierungslosigkeit. Nur zu ihrem kranken Opa hat sie noch wirklich Vertrauen. Als die Gewalt ihrer Clique gegen Unschuldige immer stärker eskaliert, beginnt Marisa ihre bisherigen Überzeugungen zu hinterfragen. Der Abschlussfilm von David Wnendt beeindruckt vor allem durch seine starken weiblichen Protagonistinnen. Alina Levshin als Marisa und Jella Haase als Svenja liefern eine grandiose darstellerische Leistung, die den inneren Kampf zwischen Hass, Hilflosigkeit und der Suche nach Halt reflektiert. Die Inszenierung ist beängstigend authentisch, vor allem durch die Fokussierung auf die Dynamik innerhalb der Clique, die politikentleert ihren Zusammenhalt durch rechtsradikale Symbole sucht. Viele subtile Andeutungen lassen Raum für eigene Schlüsse. Kraftvoll und beängstigend nah - ein wichtiger deutscher Film.