Sie waren groß und blond, jung und kräftig: Weil sie augenscheinlich den Idealen entsprachen, die die Nationalsozialisten mit ihrer Ideologie vom "arischen Herrenmenschen" entwarfen, machten während und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Balten Karriere beim Film. Im sowjetischen Kino verkörperten sie über Jahrzehnte hinweg immer wieder den Feind: deutsche Offiziere, Gestapo-Männer, Nazi-Schergen, KZ-Aufseher. Sie waren auf der Leinwand Schurken und Sadisten, die das Kinopublikum in den sozialistischen Bruderstaaten faszinierten, andererseits aber auch in dem Vorurteil bestärkten, die Balten hätte mit den Deutschen sympathisiert. Drei baltische Schauspieler Tönu Aav, Algimantas Masiulis und Uldis Lieldidz stehen im Mittelpunkt dieser Dokumentation, die unter Verwendung reichhaltigen Archivmaterials ein manchmal erschreckendes, manchmal kurioses Kapitel der europäischen Filmgeschichte beleuchtet.