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Inland Empire

Inland Empire

Inland Empire

FSK 12Filmstart 26.04.2007Filmlänge 180 Min.
Dieser Film befindet sich aktuell nicht im Programm.
bw

FILMHANDLUNG

Bewertung

Kryptischer Dreistunden-Trip von David Lynch um eine in Schwierigkeiten steckende Schauspielerin.
Nikki Grace, eine einst gefeierte Schauspielerin, wird für die Hauptrolle im neuen Film von Regisseur Kingsley Stewart engagiert. Kurz vor dem Dreh erfahren Nikki und ihr Co-Star Devon, dass der Film ein Remake ist. Er wurde vor einigen Jahren schon einmal gedreht, aber nie fertiggestellt, weil die Hauptdarsteller vor dem Ende der Dreharbeiten ums Leben kamen. Bald schon beginnen für Nikki, Fiktion und Realität miteinander zu verschmelzen.
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In einem enttäuscht David Lynch seine Anhänger - oder nennen wir sie seine Kultgemeinde - nicht: Der Meister der Mystifikationen und surrealen Arrangements wird seinem Ruf gerecht. "Inland Empire", eine fast dreistündige "Tour de force", erweist sich als schillernder, facettenreicher Psycho-Trip, ein vielschichtiges Puzzle aus filmischen Mythen und Traumata.David Lynch reproduziert hier einmal mehr seine Affinitäten zum Horrorfilm- und Vampirfilm-Genre, natürlich zum klassischen Avantgardefilm (Maya Deren, Richter und andere), assoziiert das surreale und absurde Theater, aber auch (und das ist wahrlich neu und überraschend) seine Entdeckungen im polnischen Kino des Wojciech Has (etwa seine Filme "Handschrift von Saragossa" oder "Sanatorium zur Todesanzeige").Ein Mälstrom der Motive und ein mehrfaches Wechseln der Erzählperspektiven, ein Brechen der Stile durchzieht den Film, ständig ist der Boden schwankend. Kurzum ein psychoanalytisches Vexierspiel, das sich sein eigenes Universum schafft - unter konsequenter Missachtung traditioneller Logik, immer im Widerstreit mit dem konventionellen Erzählkanon. "Mein Hirn spielt verrückt", lässt Lynch es einmal seine Heldin Nikki Grace leitmotivisch formulieren."Inland Empire" gleicht so einem magischen Würfel, der nur einem Gesetz zu folgen scheint: Alle Gewissheiten zu verunsichern und zu verzerren. Lynchs Manie ist dabei manches Mal dabei zu angestrengt und adressiert, auf alle Fälle aber auch ein ständiges Kokettieren mit der eigenen Virtuosität.Dominant in "Inland Empire" ist David Lynchs Auseinandersetzung mit Hollywood - als Institution und als Kino-Mythos. Man denkt durchaus an Brechts berühmtes "Hollywood"-Gedicht:"Jeden Morgen, mein Brot zu verdienenGehe ich auf den Markt, wo Lügen gekauft werden.HoffnungsvollReihe ich mich ein zwischen die Verkäufer."Lynch beschwört Hollywood als einen Ort der Zombies, der lebenden Leichname. Er lässt seine Visionen auf dem "Walk of Fame" kulminieren, in einem Danse macabre. Eine Sequenz voller Angst, Müll und Tod. Das Ego des Regisseurs wird hier zu einer Mixtur von Selbstzweifel und Selbsthass.Für die Analyse der künstlerischen Welten eines David Lynch ist "Inland Empire" sicherlich ein Muss. Das Maßlose als Erkennungszeichen, das Irritierende als Banner.
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Film-Details

Cast & Crew

ProduzentMary SweeneyKameraOdd-Geir SaetherCastIan Abercrombie (Henry)MusikAngelo Badalamenti
OriginaltitelInland EmpireProduktionsjahr2006ProduktionslandUSA, Polen, FrankreichVerleihConcorde