Architektin Eliane gibt beim zurückgezogen lebenden Maler Hollander ein Porträt ihrer erwachsenen Kinder in Auftrag. Das Bild soll Tochter und Sohn, der sich vor einem Jahr umgebracht hat, vereinen. Tochter Lilli steht erst nur widerstrebend Modell, versteht sich aber immer besser mit dem über 60-Jährigen, der auch einen geliebten Menschen verloren hat.
Voller Bewunderung lässt sich feststellen: Caroline Link ist eine Meisterin im Regiefach. Der Film zeugt von einer hervorragenden Beobachtungs-gabe der menschlichen Psyche. Hier kann man nur in Superlativen schwärmen. Im Winter ein Jahr ist in sich stimmig, mit starken Metaphern, sinnlichen Bildern, einer herausragenden Besetzung, tollen Kameraführung, klug gewählter Musik (die Befreiung dank Peter Gabriel), eindrucksvoll in der Darstellung und der Inszenierung. Die Dialoge sind so real, dass man nie vermuten könnte, sie wären einmal zu Papier gebracht worden. Hier ist alles aus einem Guss und riecht verdächtig nach der nächsten Oscar-Nominierung.