Der mit diversen Publikumspreisen ausgezeichnete Dokumentarfilm der Britin Lucy Walker beginnt als Porträt zweier ungewöhnlicher Persönlichkeiten mit ungewöhnlicher Mission: die Gründerin einer Blindenschule in Tibet und der Organisation "Braille ohne Grenzen", Sabriye Tenberken, sowie Profi- und Extrembergsteiger Erik Weihenmayer, beide in der Jugend erblindet.
Sie wollen mit sechs blinden Schülern aus Tenberkens Schule und einem sehenden Begleitteam den Lhakpa Ri besteigen, einen Siebentausender-Gipfel neben dem Mount Everest.
Ihre Motivation: sich selbst und dem Rest der Welt beweisen, dass Blinde alles können, was auch Sehende können und nach eigener Aussage vor allem den jungen Schülern ein besseres Selbstwertgefühl geben. Denn in Tibet haben Blinde nicht nur mit ihrer Behinderung zu kämpfen, sondern mit der Überzeugung der Menschen, dass sie durch einen Fehler in einem früheren Leben quasi selbstverschuldet sei.
Lucy Walker zeigt in ihrer eindringlichen Doku vor allem die Dynamik in einer Gruppe und die sich verändernden Überzeugungen der Einzelnen, der Bergführer wie der Kinder. Eingebettet in berückend schöne Bilder der Bergwelt, ein unterhaltsames und lehrreiches Erlebnis.