Breidavik liegt am westlichen Rande Europas, an der zerklüfteten, bergigen Westküste Islands, dort, wo alle Straßen enden. In Breidavik wurde 1952 ein Heim für schwererziehbare Jungen eingerichtet. Seit 2006 ist Breidavik das Synonym für ein Verbrechen an der Jugend. Damals kamen in einer Fernsehsendung erschütternde Fakten ans Licht: Über Jahre hinweg waren in Breidavik Jugendliche in staatlicher Obhut systematisch geschlagen, misshandelt, ja sogar missbraucht worden. Die Lebensgeschichten der Opfer von einst stehen nun im Mittelpunkt dieses aufrüttelnden Dokumentarfilms, der mit Interviews und beeindruckenden Archivaufnahmen ein höchst fragwürdiges pädagogisches Konzept hinter Breidavik offenbart. Mit großer Offenheit sprechen die Zöglinge von einst über die Demütigungen, denen sie als Kinder ausgesetzt waren. Dabei treten Heimkarrieren zutage, die schwere und wie der Film am Ende auf höchst tragische Weise deutlich macht manchmal irreparable Traumata hinterließen. Breidavik wurde in den 70er Jahren geschlossen. Doch manche der Insassen konnten diesem Ort niemals entkommen.