Island 1970. Weil sie sich für eine antiautoritäre Pädagogik begeistert, verlässt die Jurastudentin Selma ihr gutbürgerliches Elternhaus und reist in den abgelegenen Norden des Landes, wo ihr Freund Bloffi ein Heim für straffällige Jugendliche leitet. Die Jugendbetreuung auf dem einsamen Bauernhof, der eher einer Hippieenklave gleicht, orientiert sich an den Regeln einer liberalen Anti-Pädagogik also an fast keinen. Dies geht solange gut, bis mit der renitenten Disa ein besonders widerspenstiger Zögling eintrifft. Das junge Mädchen, das vom Vater missbraucht und in diese Einöde abgeschoben worden ist, wiegelt nicht nur die Insassen gegen die Pädagogen auf, sondern kann durch listige Intrigen auch deren Zusammenhalt zerstören. Als es zu Gewalttaten und sogar zu einem Todesfall kommt, bleibt Bloffi nichts übrig, als dafür die Verantwortung zu übernehmen. 30 Jahre später werden die Beteiligten von den damaligen Ereignissen auf unerwartete Weise eingeholt
Wie der isländische Dokumentarfilm "At the Edge of the World" (siehe Seite XX) beschäftigt sich die Regisseurin Gudny Halldórsdóttir in ihrem autobiografisch inspirierten Spielfilm mit jugendlichen Verlierern in einer verblüffend authentischen Retrospektive auf die 70er Jahre.