Videokünstlerin und Regisseurin Shirin Neshat gelang mit dieser Romanverfilmung nicht nur die bildgewaltige Darstellung von vier Frauenschicksalen im Iran während der Machtübernahme des Schahs 1953. Sie spiegelt in poetischer Form auch die Kritik an aktuellen politischen Zuständen. Die totalitäre Herrschaft der Männer zwingt vier Frauen in unterschiedliche Rollen der Unterdrückung: die unmündige Schwester, die Prostituierte, das Vergewaltigungsopfer oder die unglückliche Ehefrau. Sie alle suchen nach Freiheit, Erlösung und Heilung, als sich ihre Schicksale in einer fern gelegenen Villa mit wundersamen Garten berühren. In subjektiven, beinahe surrealen Bildern und Metaphern voller Wucht und gleichzeitig melancholischer Eleganz beschwört die Regisseurin ambivalente Zustände und traumhafte Stimmungen von Hoffnung und Ausweglosigkeit, Schmerz, Aufbruch und sozialer Ungerechtigkeit herauf. Das ausdrucksstarke internationale Schauspielensemble und der emotionale Klang der Musik geben dem betörenden Film zudem seine unvergleichliche Faszination und Durchschlagskraft.
mehr lesen weniger lesen