Lars von Trier nimmt die Fäden seines Kult-Klassikers aus den 1990er-Jahren wieder auf und entführt uns noch einmal in das Kopenhagener Reichskrankenhaus. Der Kampf Gut gegen Böse im nicht geheuren „Riget“ geht in die nächste und letzte Runde. Der wilde Ritt durch das „Hospital der Geister“ ist oft zum Schreien komisch und beschert uns ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie Balder (Nicolas Bro) und Udo Kiers Riesenbaby, aber es gibt auch spannende Neuzugänge wie die schlafwandelnde Patientin Karen (Bodil Jørgensen), Mikael Persbrandts egomanischen Neurochirurgen Dr. Stig Helmer Jr. und Nikolaj Lie Kaas’ chronisch mies gelaunten Doktor Naver. Wer die beiden ersten Staffeln nicht gesehen hat, kann trotzdem gut folgen, denn Lars von Trier spart nicht mit Rückblenden und Querverweisen und erleichtert damit den Zugang zu seiner verschrobenen Parallelwelt. „Riget Exodus“ belohnt die Zuschauer reichlich fürs jahrzehntelange Warten – und das nicht nur mit Ikea-Witzen und Elektroschocks.