Eine kleine Holzhütte im Wald in Südestland. Drinnen sitzen um einen rauchenden Saunaofen nackte Frauen unterschiedlichen Alters, die sich in diesem geschützten Raum austauschen: über Körperbilder, ihre mal lustigen, mal traumatischen Erfahrungen mit Männern und über das Leben in einer Gesellschaft, die den Wert einer Frau wahlweise über deren Äußeres oder deren Fortpflanzungsfähigkeit definiert. Die traditionelle estnische Rauchsauna zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Hier wird im wahrsten Sinne des Wortes geräuchert, auch ein Schinken hängt zu diesem Zweck von der Decke.
Anna Hints' Dokumentarfilm ist fast ausschließlich innerhalb des Saunaraums gedreht und blickt in dunklen, nebligen Bildern auf ungewohnte Weise auf den weiblichen Körper. Ausschnitte von Gesichtern und Körperteilen untermalen das, was die Frauen erzählen. Machen sichtbar, was diese erlebt haben, und zeigen gleichzeitig die Stärke der Frauen. Gesang, Musik und das Zischen des Saunaaufgusses bilden einen einhüllenden Klangteppich, der das Gefühl vermittelt, man säße mittendrin.