Drei junge Muslime in Deutschland. Während des heiligen Fastenmonats Ramadan geraten sie in Krisen, die ihr bisheriges Werte- und Glaubenssystem auf eine harte Probe stellen. Ismail, türkischer Polizist und Familienvater in Berlin, kann einen dramatischen Unfall mit seiner Dienstwaffe nicht verkraften. Dem Nigerianer Samir macht seine Homosexualität extrem zu schaffen. Und Maryam, die westlich orientierte Tochter eines türkischen Geistlichen, überdenkt nach einem schlimmen Erlebnis ihre Wertvorstellungen.
SHAHADA ist ein hochspannender, intelligenter Film, der seine Zuschauer mit einer überragenden Geschichte, begnadeten Darstellern und raffinierten erzählerischen Komponenten fesselt. Drei Muslime hadern in Berlin mit ihren Schicksalen und vor allem mit ihren Schuldgefühlen: Sammi stellt sich gegen seine erwachenden, homosexuellen Gefühle, Maryam reagiert mit fanatischer Glaubensauslegung auf das Trauma einer illegalen Abtreibung und der Polizist Ismail verlässt seine Familie aufgrund eines folgenschweren Dienstunfalls. Regisseur und Autor Burhan Qurbani inszeniert sein Spielfilmdebüt mit großer Sicherheit, und verwebt gekonnt seine eindringlich authentischen Großstadtgeschichten um das Zentrum der muslimischen Gemeinde, in der Maryams Vater als Imam tätig ist. Modern und traditionell zugleich thematisiert SHAHADA die Widersprüche eines Lebens zwischen den Kulturen, gibt Einblicke in Werte- und Glaubensfragen und kennzeichnet die Thematiken als allgemeine Probleme des Individuums auch abseits der Religion. Respekt vor dieser Leistung!