Die Ruhepausen sind kurz. Rauchend hängt Mahmud beständig am Telefon, um Informationen über verschleppte jesidischen Frauen im syrischen Al-Hol-Camp, Internierungslager für Anhänger:innen des sogenannten IS, zu sammeln. 2014 wurde seine Heimat, die nordirakische Provinz Sinjar, überfallen. Die selbsternannten Dschihadisten entführten tausende minderjähriger Mädchen und zwingen viele von ihnen bis heute in ein Leben als Sabaya, Sexsklavin. Aus nächster Nähe begleitet Hogir Hirori die lebensgefährlichen Rettungsaktionen unter Mahmuds Führung. Im Labyrinth der Zelte im Lager übertragen sich das Chaos und die Hektik bei der verzweifelten Suche nach den Mädchen unmittelbar. Auf der Autofahrt zurück fängt die Kamera Bilder von einer brennenden Landschaft ein, gezeichnet von einem ewigen Krieg. Doch es gibt Hoffnung: Herzlich empfangen Mahmuds Mutter und seine Frau, Zahra und Siham, die traumatisierten, aber befreiten Mädchen. Mit ihrer Wärme verwandeln sie das karge Haus in der trockenen Steppe in einen Ort der langsamen Heilung.