Gefängnisgeschichten gibt es fast so viele wie Krankenhaus- und Krimiserien, aber selten sind sie so eindringlich und lebensnah wie „Huset“. Dafür zeichnet ein skandinavisches Dream Team verantwortlich: Drehbuchautor Kim Fupz Aakeson, die Regisseure Michael Noer und Frederik Louis Hviid sowie Darsteller:innen wie Sofie Gråbøl und David Dencik. Erzählt wird von vier sehr unterschiedlichen Justizangestellten. In einer heruntergekommenen Haftanstalt haben sie täglich mit Machtkämpfen unter den Inhaftierten, permanenter Gewaltbereitschaft und der albtraumhaften Bürokratie eines kaputten Systems zu tun. Vordergründig leben die Wachleute in Freiheit, aber auch sie sind Gefangene – Gefangene der eigenen Familienkonflikte und Heimlichkeiten. Das brutale Leben hinter Gittern wirkt extrem authentisch, wohl auch, weil Gefängnismitarbeiter am Drehbuch und im Cast mitwirkten. Drehort war eine Haftanstalt am Rand von Kopenhagen. Statt Knastfilm-Klischees zeigt „Huset“ das Gefängnis als komplexe Welt, in der es auch Ehrlichkeit und Menschlichkeit gibt.