„Geschäftlich oder zum Vergnügen?“, fragt der Grenzbeamte die junge Schwedin bei der Einreise in die USA. „Zum Vergnügen“, erwidert diese trocken. Bella Cherry – so ihr selbst gewählter Künstlername – ist nach L. A. gereist, um Pornostar zu werden. Sie sucht einen Agenten, geht zu Castings und Probeaufnahmen. Beinahe dokumentarisch wirken diese Szenen: Das Licht ist grell, die Settings sind unwirtlich, die Kollegen nicken Bella aufmunternd zu, als sie zu ihrer ersten Rolle antritt. Nüchtern und sachlich beleuchtet der Film die Mechanik der Pornoindustrie, gleichzeitig behält er die Gemütsverfassung seiner 19-jährigen Protagonistin stets im Auge. Die Kamera vermeidet den voyeuristischen Blick auf Bella und nimmt deren Perspektive ein. „Pleasure“ gelingt eine gewagte Gratwanderung und zeigt, wie eng in diesem Business Selbstbestimmung und Demütigung, Performance und sexuelle Gewalt beieinander liegen.