Die umstrittene Verurteilung sechs Geflüchteter für die Brände im Camp Moria setzt eine bewegende Suche nach Menschlichkeit in Gang, die die Schattenseiten eines bedrückenden und oft unmenschlichen Systems aufdeckt.
Nachdem das Camp Moria auf Lesbos im September 2020 niedergebrannt war, wurden sechs Geflüchtete in einem fragwürdigen Prozess für die Zerstörung des Camps verantwortlich gemacht. Im Zentrum des Dokumentarfilms steht der Briefwechsel zwischen Hassan, einem der sechs verurteilten Jugendlichen, und der Regisseurin. In seinen Briefen berichtet Hassan von seinem Alltag, seinen Wünschen und Ängsten. Der Film nutzt die umstrittene Verurteilung als Anlass, um einen genaueren Blick auf die neue europäische Flüchtlingspolitik und die damit einhergehende strukturelle Ausgrenzung zu werfen. Der Kontrast zwischen dem griechischen Urlaubsparadies Lesbos und dem neu errichteten Flüchtlingslager, das wie ein futuristisches Hochsicherheitslager in der nahezu unberührten Insellandschaft wirkt, könnte nicht größer sein. Das neue Camp zeigt uns, wie Europa auf Geflüchtete sieht: Mit verschlossene Türen und einem unmenschlichen Blick auf das „Fremde“.
Quelle: Cine Global
Dokumentarfilm

Dokumentarfilm
Moria Six
FSK 12Filmstart 22.05.2025Filmlänge 85 Min.
FILMHANDLUNG
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