Mein liebster Krieg (Mans mīļākais karš / My Favorite War) Norwegen / Lettland 2020, 82 Min.
Von 1944 bis 1991 reicht der Erzählfaden des Films, von legendären Weltkriegstaten bis zur Wiedererlangung der lettischen Unabhängigkeit. Locker daran aufgereiht finden sich Reminiszenzen der Regisseurin an die Wirkungsmacht der Propaganda in der eigenen kindlichen Phantasie und das politisch aufgeladene Familienleben: Erinnerungen an den Großvater, der als Staatsfeind nach Sibirien verbannt worden war, an die Anpassung ihres Vaters an das Sowjetsystem und ihre eigene Karriere als Funktionärin im staatlichen Jugendverband. Ilze Burkovska-Jacobsen: „Ich musste mich damals entscheiden – wer möchte ich werden und woran will ich glauben? Dieselben Fragen stellen sich die jungen Menschen auch heute.“ … In neunjähriger Arbeit entstanden, wurde die kunstvolle Darstellung einer schmerzlichen Bewusstwerdung beim Animationsfilmfestival Annecy 2020 mit einem Hauptpreis ausgezeichnet.
Der Schornsteinsegler (The Chimney Swift) Deutschland 2020, 5 Min.
Irgendwann im 19. Jahrhundert: Ein Kind klettert einen Schornstein empor, während ein Vogel hineinsegelt, um dort ein Nest zu bauen. Eine Begegnung ohne Ausweg. Ein britischer Schornsteinfeger beschreibt seinen Alltag, in dem er Kinder zum Arbeiten zwingt, und spricht dabei doch auch über sich selbst. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint.