Eine zufällige Begegnung führt das deutsche Filmteam von Las Vegas über die Grenze in jenes kleine mexikanische Dorf El Alberto, das die „Caminata Nocturna“ berühmt gemacht hat. Das Reenactment eines illegalen Grenzübertritts in die USA war einst dazu gedacht, Jugendliche von dem gefährlichen Vorhaben abzubringen. Heute sind die Touren ein Tourismusmagnet und die wichtigste Einnahmequelle des Ortes. Und die Deutschen sind nicht die Ersten, die hier filmen wollen. Die Bewohner:innen sind längst an mediale Aufmerksamkeit gewöhnt und wollen das Recht am eigenen Bild für sich nutzen.
Wo ist die Grenze zwischen filmischer Repräsentation, Performance und Simulation? Wie dreht man einen Film über etwas, das schon so oft abgebildet wurde? Aus der Beschäftigung mit Fragen wie diesen ist eine ruhige Beobachtung entstanden, die das Treiben im Ort und die Schönheit der ihn umgebenden Landschaft ebenso einfängt wie das fragwürdige nächtliche Spektakel. Ein Essay über die Bedeutung von Bildern und den Prozess ihrer Entstehung.