Mehr schlecht als recht schlägt sich der gebürtige Wiener Ferdinand Marian im Jahr 1939 als Schauspieler durchs Leben. Seine Chance kommt, als ihm die Hauptrolle in einer Verfilmung von "Jud Süß" angeboten wird, auch wenn er aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung des Projekts zunächst zögert. Propagandaminister Joseph Goebbels lässt keinen Zweifel daran, dass Marian den Part spielen muss. "Jud Süß" ist wichtig für Goebbels' Pläne und Marian in seinen Augen genau der Richtige. Marian glaubt, die Situation unter Kontrolle zu haben: Seine Frau ist Jüdin. Doch das Spiel mit dem Feuer bleibt nicht ohne Folgen.
Mehr schlecht als recht schlägt sichder gebürtige Wiener Ferdinand Marian im Jahr 1939 als Schauspieler durchs Leben. Seine Chance kommt, als ihm die Hauptrolle in einer Verfilmung von "Jud Süß" angeboten wird, auch wenn er aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung des Projekts zunächst zögert. Propagandaminister Goebbels lässt keinen Zweifel daran, dass Marian den Part spielen muss. Marian glaubt, die Situation unter Kontrolle zu haben: Seine Frau ist Jüdin. Doch das Spiel mit dem Feuer bleibt nicht ohne Folgen.
Der geachtete Bühnenschauspieler Ferdinand Marian reagiert völlig überrascht, als Joseph Goebbels ihm die "Rolle seines Lebens" anbietet: Er soll den jüdischen Kaufmann in dem antisemitischen Propagandafilm Jud Süss von Veit Harlan übernehmen. Doch Marian zögert: Soll er sich zur Marionette der Nationalsozialisten machen lassen, ohne das Regime kritisch zu hinterfragen? Und welche Auswirkungen hat dies auf seine Karriere, seine Ehe und seine Beziehungen zu Kollegen und Freunden, ob jüdisch oder nicht? All diese Fragen stellt der kontroverse Film von Oskar Roehler in den Raum. Und anstatt sie zu beantworten, führt er seinen Helden Marian, überzeugend dargestellt von Tobias Moretti, durch die Erzählung, hin- und hergerissen zwischen Ruhm und Gewissen. Neben vielen hochkarätigen Schauspielern brilliert besonders Moritz Bleibtreu mit einer fast schon parodistischen und dennoch authentischen Darstellung des fanatischen Goebbels. Die notwendige Distanz zum brisanten Thema wird durch die hohe Künstlichkeit stets aufrecht erhalten. Der Zuschauer kann reflektieren und ist niemals gezwungen, sich zu identifizieren. Der Film will und kann nicht allen gefallen, er polarisiert. Ohne erhobenen Zeigefinger und mit einem Mut zum Risiko, der hohe Beachtung verdient.