In Touch, Island / Polen 2018, 60 Min.
Stare Juchy ist der Name eines Dorfs in Polen. Schon vor Jahren hat es einen hohen Anteil seiner Bevölkerung verloren. Um die 400 Menschen, rund ein Drittel der Einwohnerschaft, sind nach Island ausgewandert. Zurück blieben vor allem die Alten. Neuerdings wird die Verbindung über Skype aufrecht erhalten. Der Regisseur Paweł Ziemilski hat einen weiteren Weg der Familienzusammenführung gefunden. Er projiziert in Island aufgenommene Videobotschaften und Alltagsszenen auf Wohnzimmerwände und öffentliche Gebäude in Stare Juchy. So stellt er visuell einen intimen Kontakt zwischen den Verwandten her: Ein Großvater singt seiner Enkelin ein Schlaflied, und wenn die polnischen Familienmitglieder sich zum Abendessen versammeln, tun dies auch die in Island. So entsteht Interaktion, die die zweieinhalbtausend Kilometer Distanz, die zwischen ihnen liegt, für den Moment überbrückt.
Heim ins Traumland (Kelionės namo / Back to the Dreamland) Litauen 2019, 57 Min.
Ob in der eigenen Erinnerung oder aufgrund von Erzählungen – den meisten nach 1945 in die USA emigrierten Litauern und ihren Nachfahren stellte sich die Heimat als ein ersehntes Traumland dar, dessen Kultur und Traditionen liebevoll gepflegt wurden. Um so größer war der Kulturschock, als in den 50er-Jahren die ersten Verwandtenbesuche in ein kommunistisches Land führten … Familienerinnerungen und Zeitgeschichte durchdringen sich in den Erzählungen alter und junger US-Litauer, die von KGB-Bespitzelung, aber auch traumhaften Baumkuchen berichten. Für manche allerdings stellte sich die Rückkehr in die USA als Albtraum dar – nämlich dann, wenn militante Anti-Kommunisten sie der Kumpanei mit den Sowjets beschuldigten. Kongenial illustriert werden die lebhaften Erinnerungen durch eine Vielzahl von historischen Filmaufnahmen, Familienfotos, Super8-Filmen und Videobotschaften.
