Ein Frau teilt ihrer Umgebung lautstark mit, dass sie sich unverstanden fühlt. Eine andere wartet im Bett auf ihren Gatten, doch der raucht lieber eine Zigarette auf dem Balkon. Ein Mann im Büro hofft, dass die Kollegen ihn endlich mit in die Arbeit einbeziehen. Einer der roten Fäden zwischen den lose verknüpften Episoden dieses Films ist die Sehnsucht, gesehen und gehört zu werden. Die in einer einzigen Kameraposition aufgenommenen Szenen erinnern an Tableux Vivants. Einsam und verloren wirken die Männer und Frauen in ihrer vertrauten Umgebung. Alle sind sie auf der Suche nach ein bisschen Glück und einem Gegenüber. Wenn nichts anderes mehr hilft, drücken sie ihre Wünsche in Gesangs- und Musikeinlagen aus. Doch davon starren die Gäste einer Kneipe nur tiefer ins Glas. Und der Gatte? Der steht noch immer auf dem Balkon und beschließt den Abend achselzuckend und mit den Worten: „Schließlich ist morgen auch noch ein Tag.“
Der Dokumentarfilm „Tomorrow's Another Day" (2011) von Johan Carlsson, der im Rahmenprogramm der Hommage zu sehen ist, dokumentiert die Dreharbeiten zu „Das jüngste Gewitter".