Casper und der verbotene Film (Casper och den förbjudna filmen / Casper and the Forbidden Movie) Finnland 2009, 55 Min.|Als dem russischen Schriftsteller Alexander Solschenizyn am 10. Dezember 1970 der Nobelpreis überreicht wurde, sollte in den Hauptstädten der skandinavischen Länder gleichzeitig die norwegische Verfilmung seines Romans "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" zu sehen sein. In Helsinki jedoch lief er nicht. Dort wurde er verboten - obwohl sein Regisseur doch Finne war. Casper Wrede (1929-1998), ein Adeliger, dessen Familie aus Deutschland stammt, wurde in Vyberg geboren, das seit dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetunion gehört. Wrede studierte an der Theaterschule des "Old Vic" in London; er arbeitete dort mit Laurence Olivier und Tom Courtney, dem Hauptdarsteller des "Denissowitsch", zusammen, später auch mit Sean Connery, Held seines Films "The Terrorist" (1975). Überhaupt war Wrede ein Mann des Theaters, seine Beziehung zum Film eher unglücklich. Davon berichtet er hier in einem langen Interview. Freunde und Gefährten Wredes - zu denen auch Jörn Donner zählt - erhellen die Hintergründe des Verbots seines filmischen Hauptwerks ausgerechnet in seiner finnischen Heimat.|
Aber der Film ist meine Geliebte (
Men filmen är min älskarinna /
But Film Is My Mistress) Schweden 2010, 66 Min.|Nach Bilder aus der Spielstube" (2009) hat Stig Björkman erneut unveröffentlichtes Archivmaterial ausgewertet, das den schwedischen Meisterregisseur Ingmar Bergman bei der Arbeit hinter der Kamera zeigt. Dabei konzentriert sich die von Liv Ullmann präsentierte Dokumentation auf das Spätwerk Bergmans und greift die Zusammenarbeit mit einigen legendären Figuren der Filmgeschichte heraus: Die schwierigen Dreharbeiten mit der Hollywood-Diva Ingrid Bergman, die für "Herbstsonate" 1978 noch einmal in ihre Heimat Schweden zurückkehrt. Die eingespielte und herzliche Zusammenarbeit mit Bergmans langjährigem Kameramann Sven Nykvist, die ihren Höhepunkt 1973 mit "Schreie und Flüstern" erfährt. Die intensiven Proben mit Liv Ullmann und Erland Josephson zu den legendären Beziehungsdramen "Szenen einer Ehe" (1973) und "Saraband" (2003). Besonders kurios: Ingmar Bergman im Münchner Exil bei der Arbeit mit dem deutschen Schauspieler Robert Atzorn für das düstere Psychodrama "Aus dem Leben der Marionetten" (1980). Auf der Tonspur kommen Filmschaffende zu Wort, für die Bergman ein großes Vorbild war: Martin Scorsese, Woody Allen, Olivier Assayas, Lars von Trier und viele andere.