Basierend auf dem Roman von Thorsten Schulz:
Weil „nicht sein kann, was nicht sein darf“, gehen die Uhren am Boxhagener Platz etwas anders als im westlichen Rest Berlins. Familie Jürgens verteidigt ihre kauzige Individualität in der DDR nach bestem Wissen und Gewissem: Oma Otti (Gudrun Ritter) zum Beispiel. Fünf Ehemänner hat sie bereits ins Grab gebracht und Nummer Sechs ist zwar noch nicht richtig tot, aber auch schon recht schwach auf den Beinen. Bedauerlich, dass die Guten immer so schnell schlapp machen. Doch die nächsten Heiratskandidaten stehen schon in den Startlöchern. Vater Jürgens (Jürgen Vogel) hingegen konzentriert sich eher auf seinen Job, nein: seine Berufung. Er ist ABV (Abschnittsbevollmächtigter) und sorgt mit Leib und Seele für Recht und Ordnung am Boxhagener Platz. Sehr zum Missfallen seiner Frau Renate (Meret Becker), die sich ihre Sehsüchte dann eben im Café Nord erfüllt… Inmitten dieser Unikate wächst der 14jährige Holger (Samuel Schneider) auf. Fern von BRAVO und Co. stellt er mit seiner Clique Theorien über die holde Weiblichkeit auf – und wird eines Tages in die Turbulenzen seiner Männer mordenden Oma hinein gezogen. Fisch-Winkler (Horst Krause) wirbt mit Gratis-Meeresfrüchten um die Gunst Ottilies, doch die Tatsache, dass man ihn als „Alt-Nazi“ bezeichnet, führt sie in die Richtung des immer noch gut anzusehenden Ex-Kommunisten und -Spartakuskämpfers Karl (Michael Gwisdek). Doch als Fisch-Winkler mit einer Bierflasche erschlagen wird, bricht das Chaos am Boxhagener Platz aus: Jeder verdächtigt jeden, Holger entwickelt detektivisches Gespür und die Stasi wittert eine Verschwörung aus dem Westen. Skandale werden aufgedeckt, haarsträubende Theorien aufgestellt, und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Typisch Boxhagener Platz, eben.

Boxhagener Platz
FSK 6Filmstart 04.03.2010Filmlänge 102 Min.
FILMHANDLUNG
mehr lesen weniger lesen
Film-Details
Cast & Crew
ProduzentJakob Claussen, Uli PutzDrehbuchThorsten SchulzRegieMatti GeschonnekKameraMartin LangerCastJürgen Vogel (Klaus-Dieter Jürgens), Meret Becker (Renate Jürgens), Samuel Schneider (Holger), Gudrun Ritter (Ottilie), Michael Gwisdek (Karl Wegner), Horst Krause (Fisch-Winkler)MusikFlorian Tessloff