In einem Wintersportort erzählt der Pfarrer einer Familie die Legende vom "Bergkristall": Schuster Sebastian und Färberstochter Susanne lieben sich. Doch die Fehde zwischen ihren Heimatorten bringt sie auseinander. Ihre Kinder hoffen auf eine Versöhnung durch den Zauber des Bergkristalls. In der eisigen Heiligen Nacht verirren sie sich auf der Suche nach dem Kristall in den verschneiten Bergen.
Es waren einmal zwei verfeindete Dörfer und zwischen ihnen ein Berg, wer diese Grenzen nicht einhielt, wurde verfemt. So geschah es einem Paar und seinen Kindern, bis die Kinder sogar ihr Leben wagten, um ein Wunder geschehen zu lassen... Vom Schluss her lässt Joseph Vilsmaiers Film sich ohne Schnörkel so erzählen: Eine alte Legende, 1845 von Adalbert Stifter in eine Novelle gefasst, und jetzt für das Kino in einer gelungenen Gratwanderung in große Bilder und große Gefühle geformt.Konsequent und mit gestalterischer Kraft gibt Vilsmaier dem Genre des Heimatfilms, was des Genres ist. Die Inszenierung ist pur und direkt, die Darsteller bei allen genrebedingten Klischees hervorragend, zum Beispiel der Schwiegervater, besonders hervorzuheben dabei die Kinder. Ausstattung und filmisches Handwerk beeindrucken mit ihrer Qualität. Das filmische Erleben in seiner Intensität wird geprägt auch von der ausdrucksstarken und sensiblen musikalischen Ebene, die das Adjektiv virtuos verdient.Überhaupt ist es erstaunlich, wieviel Kraft und Emotion Joseph Vilsmaier in der weihnachtlichen Parabel über Liebe und Streit, Fremdenfeindlichkeit und Versöhnung zu mobilisieren vermag. Im Schnee und Eis gelingen dabei Szenen, die poetische Überhöhung und gleichzeitig naturalistischen Realismus vereinen - wie etwa in der Eiskristallhöhle. Die Rahmenhandlung, da war sich der Bewertungsausschuss einig, wirkt im Vergleich mit dem eigentlichen Film eher aufgesetzt. (...) Die alte Legende selbst ist der Kristall dieses Films. Vilsmaier hat ihn gefunden und geschliffen.