In den frühen 1960er Jahren sorgte die erste Bankräuberin Deutschlands für Aufregung. Die 30-jährige Arbeiterin Gisela Werler erbeutete höflich, aber bewaffnet und in immer neuen Maskeraden 400.000 Mark, ein Rekord. Sie verliebt sich in ihren Komplizen, der als liebender Familienvater ein Doppelleben führt, und dennoch ihrem Charme verfällt. Die Polizei tappt lange im Dunkeln, schnappt die beiden aber nach langer Verfolgung. Im Knast heiratet sie ihren Bernd, das Paar bleibt bis zum Tode der "Banklady" 2003 zusammen.
Deutschland, 1965: Gisela Werler arbeitet als Packerin in einer Tapetenfirma und lebt bei ihren Eltern in einer kleinen Wohnung. Soziale Kontakte sind selten, Gisela ist schüchtern und eher unscheinbar. Nur mit ihrem Kollegen Uwe geht sie öfters aus. Als der ihr erzählt, er hätte jetzt einen lukrativen Nebenverdienst als Bankraub-Komplize, wird Gisela neugierig. Und als sie dann noch den charmanten Hermann Wittorff, Drahtzieher und Chef der "Geschäfte", kennen lernt, ist sie ihm bald hoffnungslos ergeben und entschlossen, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Und ein neues zu beginnen. Christian Alvarts Film erzählt die wahre Geschichte der legendären "Banklady" Gisela Werler, der ersten Bankräuberin Deutschlands. Dabei benutzt er die historischen Fakten und Eckdaten und baut sie in eine spannende Geschichte ein. In den Hauptrollen überzeugen Nadeshda Brennicke und Charly Hübner als ein Liebespaar, das sich, ganz im Stil von Bonnie und Clyde, gegen das System stellt und die Polizei lange Zeit an der Nase herumführt. Alvart zeigt ein exzellentes Gespür für das Milieu der kleinbürgerlichen Spießigkeit im Deutschland der 1960er Jahre. Setting, Kostüm und Ausstattung sind dabei stimmig bis ins Detail. Demgegenüber stehen ein rasantes Erzähltempo der Actionsequenzen sowie eine irrwitzige Geschichte, die unglaublich und doch wahr ist. Das gelungene Porträt einer intelligenten und einfallsreichen Frau, die aus Liebe alles tun wollte. Und die eine ganz besondere Lady war.