Ein Ort für Entdeckungen im Hinterhof und eines der ältesten Filmfestivals der Bundesrepublik überhaupt: das Lübecker Filmfest, die Nordischen Filmtage. Zum fünfzigsten Mal locken sie 2008 in die beschauliche Hansestadt zwischen Trave und Wakenitz, um all diejenigen Lügen zu strafen, die behaupten, nordische Filme seien langsam, schwermütig und langweilig – sie machen es uns nur in der Regel nicht einfach. Es braucht Intelligenz und Sensibilität, sich ihnen anzunähern. Nordische Filme stellen die Welt so diffizil und differenziert dar, wie sie ist. Selbst Komödien sind auf diesem Hintergrund meist nicht platt, sondern vielfach aus dem Gefühl geboren, dem Komplizierten etwas Einfaches entgegensetzen zu wollen. Regisseur Jan Peter Gehrckens hat zahlreiche Interviews mit langjährigen Wegbegleitern der Nordischen Filmtage Lübeck – darunter Liv Ullmann und der dänische Regisseur Søren Kragh-Jacobsen – geführt sowie mit den ehemaligen und aktuellen Festivalmachern gesprochen. Hinzu kommen zahlreiche Ausschnitte aus dem NDR-Archiv und aus preisgekrönten Filmen, die einst auf den Filmtagen liefen.