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Das radikal Böse

Das radikal Böse

Das radikal Böse

FSK 12Filmstart 16.01.2014Filmlänge 96 Min.
Dieser Film befindet sich aktuell nicht im Programm.
bw

FILMHANDLUNG

Bewertung

Doku-Essay über das Böse im Menschen, ausgehend vom historischen Sachbuch "Ordinary Men", Tagebüchern und Briefen aus dem Zweiten Weltkrieg.
Erschießungskommandos in Osteuropa zogen während des Zweiten Weltkriegs von Dorf zu Dorf, wo die jüdische Bevölkerung aussortiert und unter Beobachtung ihrer Nachbarn ermordet wurden. Mitglieder dieser Kommandos, die nicht zu ihrer Arbeit gezwungen wurden, machten teilweise monatelang mit und wurden später vor Gericht gestellt. Christopher Browning, Robert Jay Lifton und andere Forscher liefern psychologische Erklärungsmuster.
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Das Töten unschuldiger Menschen. Massenerschießungen. Das ist das ultimative Grauen, das uns heute unvorstellbar erscheint. Wie kann ein Mensch so radikal böse werden? Wie konnten Einsatzgruppen und Soldaten im Zweiten Weltkrieg die Massenexekutionen durchführen und danach weiterleben? Wie konnten sie zu ihren Familien als Väter und treusorgende Ehemänner zurückgehen, mit dem Wissen, Frauen und Kinder getötet zu haben? Diesen Fragen geht der Filmemacher Stefan Ruzowitzky in DAS RADIKAL BÖSE nach. Als Erzähltext dienen ihm Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und Aussagen von deutschen Polizisten und Soldaten, ganz normalen Männern, die Erschießungskommandos angehörten. Junge Schauspieler wie Alexander Fehling und David Striesow lesen die Texte dazu ein und geben den Menschen von damals eine Stimme. Auf der Bildebene entscheidet sich Ruzowitzky für unbekannte Gesichter, die nachgestellten Szenen mit Soldaten sind dabei reduziert, mit Großaufnahmen auf die Gesichter. Schemenhaft reihen sich mit Bildern und Texten Biographien und Schicksale aneinander. Es sind die Schicksale der Täter, die sich dem Gruppendruck beugten, die sich, angesteckt vom Hass auf den angeblichen Feind, zur Vollstreckung ihrer Taten verpflichtet sahen. Zusätzlich kommen Experten und Zeitzeugen zu Wort, wie Militärpsychologen, Historiker, oder auch der damalige Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen, Benjamin Ferencz. Sie liefern wichtige Denkanstöße und neue Überlegungen zu einem der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. Dazu die Warnung, dass es jederzeit wieder passieren kann, wenn die Menschheit sich nicht vorsieht. Ein beeindruckender und erschütternder Film über Täter, die auch zu Opfern eines Systems wurden, das radikal böse war. Eine intelligent aufbereitete Dokumentation mit eigenem stilistischen Konzept und wichtigen neuen Einsichten in die menschliche Psyche.
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Film-Details

Cast & Crew

ProduzentWolfgang RichterKameraBenedict NeuenfelsMusikPatrick Pulsinger
OriginaltitelDas radikal BöseProduktionsjahr2013ProduktionslandDeutschland, ÖsterreichVerleihW-Film