"Saint Ralph" ist ein schlaksiger Vierzehnjähriger einer katholischen Schule, der unbedingt ein Wunder vollbringen und den Boston-Marathon gewinnen will, um damit seine Mutter aus dem Koma zurückzuholen. In dem Priester Hibbert, der einst selbst Marathonläufer war, seiner Angebeteten Claire und der Krankenschwester Alice findet Ralph Verbündete.
Kinogemäß zugespitzt will der Halbwaise Ralph mit einem Marathonlauf nicht vorwiegend das andere Geschlecht beeindrucken, von dem er freilich bereits sichtlich "mitgenommen" ist: Nein, der junge Mann, der situationsverschärfend in einem konfessionell gebundenen College des Basilianer-Ordens, einem Unterorden der Benediktiner, eingeschult ist, will mit einem Sieg beim Boston-Marathon des Jahres 1955 seine ins Koma gefallene Mutter ins Leben zurückholen. Sprich: Er will ein Wunder erzwingen. (...)Ein eher karges Produktionsbudget ist manchmal deutlich spürbar. Angenehm und auch als filmisches Konzept durchgängig erkennbar ist die relative Distanz zum Zuschauer, mit der die Inszenierung operiert. Ohne suggestive und vereinnahmende Sequenzen, ohne Druck auf Tränen- oder Mitleidsdrüsen schildert der Film seinen jungen Helden und seine Probleme, Wünsche und Hoffnungen. Er lässt dem Zuschauer Raum für die eigene Empfindung, er überrumpelt und er gängelt nicht. (...)