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Drama

Freistatt

Freistatt
Drama

Freistatt

FSK 12Filmstart 25.06.2015Filmlänge 108 Min.
Dieser Film befindet sich aktuell nicht im Programm.
bw

FILMHANDLUNG

Bewertung

Beklemmendes Jugenddrama um grausame Praktiken in einer Erziehungsanstalt im Norddeutschland der 1960er Jahre.
Der 14-jährige Wolfgang wird Ende der 1960er Jahre in eine Anstalt für schwer Erziehbare gesteckt, weil sein brutaler und eifersüchtiger Stiefvater dessen Mutter für sich allein haben will. In Freistatt wird der junge Schüler mit der geballten Härte konfrontiert. Ob sexueller Missbrauch, körperliche Züchtigung oder die knochenharte Zwangsarbeit im Moor - der despotische Anstaltsleiter und seine diabolischen Helfer lassen nichts unversucht, um den Willen der ihnen anvertrauten Schützlinge zu brechen.
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Wolfgang ist 14, als er von seiner Mutter und seinem herrschsüchtigen Stiefvater in das diakonische Erziehungsheim "Freistatt" gesteckt wird. Dort sollen schwer erziehbare Jugendliche lernen, sich Regeln anzupassen und in der Gemeinschaft zu funktionieren. Doch die Methoden, die der Heimleiter Brockmann und die Betreuer anwenden, sind sadistisch und sollen lediglich dazu dienen, den Willen der jungen Menschen zu brechen. Ob körperlich oder seelisch - das Leben in Freistatt ist eine Qual. Wolfgang beschließt, sich zu wehren. Doch wie kann ein Ausbruch aus einem Gefängnis gelingen, das nach außen hin so tut, als ginge es nur um das Wohl der Kinder? Regisseur Marc Brummund setzt sein Drama, das auf wahren Geschichten beruht, im Deutschland Ende der 1960er Jahre an. Diese zeitliche Verortung führt zu einem besonderen Spannungsverhältnis. Auf der einen Seite die fröhliche und friedliche Stimmung der 68er-Bewegung, doch auf der anderen Seite, hinter den Mauern der Erziehungsanstalt, eine kalte graue Welt voller Sadismus und Härte. Ein Kontrast, der sich auch im perfekt abgestimmten Soundtrack wiederfindet. Louis Hofmann als Wolfgang ist eine wahre Entdeckung. Wie er es schafft, in seinem Gesicht all die Verzweiflung, Wut, Resignation und Auflehnung gleichzeitig zu spiegeln, ist phänomenal und lässt den Zuschauer mehr als einmal mit Gänsehaut zurück. Auf intensive und bedrückende Weise verkörpern Stephan Grossmann, Max Riemelt und Alexander Held die Seite der Aufseher und somit der Unterdrücker. Pure Boshaftigkeit trifft auf die Unbefangenheit der Heranwachsenen, die es auszulöschen gilt. Wer nicht funktioniert, wird ausgestoßen. Dieser Vermerk auf ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte verleiht dem Film eine zusätzliche Ebene, macht ihn noch vielschichtiger. Die großartigen Bilder der norddeutschen Moorlandschaften, die die Kamerafrau Judith Kaufmann einfängt, schaffen einen scharfen und exzellenten Kontrast zur bedrückenden Situation der Kinder und Jugendlichen, die unter dem System leiden. Erst im Jahr 2010 wurden die Opfer der Erziehungsstätten, die es in ganz Deutschland gab, für ihr Leid entschädigt. Am Ende des Films befreit sich Wolfgang von seinen Peinigern. Doch das Trauma begleitet ihn. Sein Leben lang. Wolfgangs Geschichte ist die Geschichte vieler. Und es ist unermesslich und wichtig, dass ein Film wie FREISTATT sie erzählt. Ein beklemmendes, aufwühlendes und beeindruckendes Drama.
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Trailer - Freistatt

Film-Details

Cast & Crew

CastUwe Bohm (Heinz), Alexander Held (Hausvater Brockmann), Max Riemelt (Bruder Krapp), Stephan Grossmann (Bruder Wilde), Katharina Lorenz (Ingrid), Anna Bullard (Angelika), Enno Trebs (Bernd), Louis Hofmann (Wolfgang), Langston Uibel (Anton), Justus Rosenkranz (Mattis), Ole Joensson (Hans), Megan Ray (Frau vom Jugendamt), Anouk Bödeker (Sabine), Leonard Boes (Burkhart), Franz Kroß (Harald), Katharina Schütz (Frau Brockmann), Hendrik von Bültzingslöwen (Bruder Hanebuth), Hans-Peter Korff (Pastor Abeln)KameraJudith KaufmannDrehbuchHans FunckMusikMarc BrummundRegieMarc Brummund, Nicole Armbruster
OriginaltitelFreistattProduktionsjahr2014ProduktionslandDeutschlandVerleihSalzgeber (Filmagentinnen)