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Drama

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Drama

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FSK 12Filmstart 26.03.2015Filmlänge 95 Min.
Dieser Film befindet sich aktuell nicht im Programm.
bw

FILMHANDLUNG

Bewertung

Drama um einen Gefängnisseelsorger, dessen Glaube erschüttert wird, als ein Kollege des sexuellen Missbrauchs angeklagt wird.
Drei miteinander befreundete Pfarrer würden alles füreinander tun. Doch als Dominik in den Verdacht gerät, einen Jungen "berührt" zu haben, gerät die Kameradschaft aus den Fugen. Während Oliver darauf beharrt, Dominik sei das "Opfer einer Falschbeschuldigung", gibt sich Jakob damit nicht zufrieden. Der Gefängnisseelsorger beginnt, Nachforschungen anzustellen und findet mehr heraus als ihm lieb ist. Als Jakob beim Kardinal vorstellig wird, bekommt er nur die Antwort: "Eine Kirche ist wie eine Mutter, und eine Mutter schlägt man nicht."
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Jakob, Dominik und Oliver sind beste Freunde und entschlossen, in der katholischen Kirche etwas bewegen zu können. Als eines Tages die Polizei Dominik mit aufs Revier bittet, weil ihn ein Junge des sexuellen Missbrauchs anklagt, macht sich Jakob Sorgen um seinen Freund, der alles abstreitet. Und während Oliver nur um Schadensbegrenzung für die Kirchenleitung bemüht scheint, beginnt Jakob eigene Nachforschungen und findet Dinge heraus, die ihn schockieren. Und ihn mit der Frage quälen: Soll er der Anordnung der Kirche folgen? Oder seinem Gewissen? Das Regiedebüt von Gerd Schneider packt das aktuelle hochbrisante Thema des Missbrauchs in der Katholischen Kirche auf: Doch obwohl die "Verfehlung" des Priesters klar auf der Hand liegt, zeigt der Film nicht anklagend auf die Täter, sondern in kluger Reflektion das hochproblematische Spannungsverhältnis aller Beteiligten auf. Die Macht der Kirche, die Ohnmacht der Opfer, die Verzweiflung der Betroffenen - all das fängt Schneider ein, ohne eindimensional zu urteilen. Dabei wirken Handlung, Dialoge und das Setting immer authentisch und nachvollziehbar. Seine Stärke zieht der Film auch aus der Besetzung. Sebastian Blombergs intensives Spiel als Jakob reflektiert die Zerrissenheit eines "Gottesmanns" zwischen Freundschaft, Berufung und Gewissen. Beeindruckend, wie sehr sich nach und nach die Zweifel, die Anklage und Abscheu vor dem besten Freund Dominik, den Kai Schumann empathisch verkörpert, immer tiefer in sein Gesicht graben. Die Figur des Oliver, von Jan Messutat glaubhaft verkörpert, steht dazwischen, in dem ehrgeizigen Wunsch nach Karriere und dem Entschluss, die Wahrheit zu ignorieren. Beklemmend eng wirkt die Inszenierung, die Kamera von Pascal Schmit führt nah an die Figuren heran, lässt dem Zuschauer kein Auskommen. Schwere Choralmusik liegt über so mancher Sequenz, die wie eine Bedrohung, wie eine Ermahnung wirkt, keine unbequemen Fragen zu stellen, um das Gefüge nicht in Unordnung zu bringen. Immer wieder zitiert Jakob die Bibel, sucht Hilfe und Trost in den Worten. Am Ende hat er eine Entscheidung getroffen. Sein Blick geht in die Kamera, gerichtet an den Zuschauer. VERFEHLUNG ist ein starkes und beklemmend nahes Psycho-Drama. Eine klassische Tragödie vom Scheitern eines einzelnen Gerechten, der an der Welt verzweifelt.
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Trailer - Verfehlung

Film-Details

Cast & Crew

ProduzentFelix Eisele, Julia Kleinhenz, Bernhard Stegmann, Katja Siegel, Peter SchwartzkopffDrehbuchGerd SchneiderRegieGerd SchneiderKameraPascal SchmitCastOskar BöckelmannMusikJohn Gürtler, Jan Miserre
OriginaltitelVerfehlungProduktionsjahr2014ProduktionslandDeutschlandVerleihCamino