Ein klassisches Kammerspiel nach einem neuem Dogma für den Film: Tief in ihre Arbeit als Fotografin versunken, zurückgezogen in ein kleines Sommerhaus an der Ostsee, entgleitet einer Künstlerin ihre große Liebe. Während Sonja Fundstücke, Hausrat, griechische Torsi zu Stillleben zusammenstellt und auf den älteren Erwin wartet, mehren sich dessen berufliche Unternehmungen in der Ferne wie auch seine amourösen Umtriebigkeiten. Längst scheint er mit ihr abgeschlossen zu haben. Wohin zieht es sie? In die Arme ihres Vermieters, des von seiner Frau verlassenen Bauern Grewien? Bernd Fiedler inszeniert ein dichtes Kammerspiel nach klassischen Vorbildern, das jedoch seinen selbst gesetzten Produktionsrichtlinien folgt. Das "Drehbank-Konzept" zielt auf kostengünstige und unabhängige, vor allem jedoch inhaltsreichere Spielfilmproduktionen, die etwa dank kompakterer Crew mit deutlich unter 200.000 Euro realisierbar werden. "Still-Leben" ist Fiedlers zweiter Film nach dieser Strategie.