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Porträt/Biographie

Lou Andreas-Salomé - Wie ich dich liebe, Rätselleben

Lou Andreas-Salomé - Wie ich dich liebe, Rätselleben
Porträt/Biographie

Lou Andreas-Salomé - Wie ich dich liebe, Rätselleben

FSK 6Filmstart 30.06.2016Filmlänge 113 Min.
Dieser Film befindet sich aktuell nicht im Programm.
bw

FILMHANDLUNG

Bewertung

Spannendes und forderndes Porträt der titelgebenden Philosophin und ihre Beziehungen zu Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke und Sigmund Freud.
Lou Andreas-Salomé, 1861 in St. Petersburg geboren, ist ihrer Zeit weit voraus. Die extrem intelligente, emanzipiert denkende und höchst streitbare Frau wird Philosophin, Schriftstellerin und Psychoanalytikerin. Sie liebt den Dichter Rainer Maria Rilke und wird von Friedrich Nietzsche verehrt. 1933 lebt sie zurückgezogen in Göttingen und spricht mit dem Germanist Ernst Pfeiffer über ihr Leben und ihre Beziehungen.
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1933, Bücherverbrennung in Göttingen. Der Germanist Ernst Pfeiffer macht sich auf den Weg, um einer Frau seine Aufwartung zu machen, deren Wesen und Werk er schon seit langem verehrt: Lou Andreas-Salomé. Zurückgezogen lebt die nun 72-Jährige in ihrem Haus, zusammen mit Mariechen, die ihr im Haushalt zur Hand geht. Besucher weist sie generell ab, Beziehungen pflegt sie keine mehr. Bei Pfeiffer jedoch macht sie eine Ausnahme - und beginnt, von ihrem Leben zu erzählen. Dieses beginnt in Russland, mit einer glücklichen Kindheit, die jäh endet, als ihr Vater stirbt. Lou Andreas-Salomé berichtet von ihren Träumen als Jugendliche, ihren Plänen, als eigenständige emanzipierte Frau die Welt zu erobern. Und sie berichtet von den berühmten Männern, die allesamt der Faszination ihrer starken Persönlichkeit erlagen. Und von denen doch keiner sie wirklich halten konnte. Denn sie will niemandem gehören. Das Spielfilmdebüt von Cordula Kablitz-Post erzählt die faszinierende und beeindruckende Lebensgeschichte der Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, die zudem als Vordenkerin der Psychoanalyse und Vorbild für die Frauenbewegung gilt. Noch heute gibt es unzählige Spekulationen, Interpretationen und Vermutungen über all die Beziehungen, die Andreas-Salomé zu berühmten Männern wie Friedrich Nietzsche, Rainer-Maria Rilke oder Siegmund Freud unterhielt. Auch Kablitz-Post stellt diese Beziehungsgeflechte in das Zentrum ihres Erzählens. Und doch macht sie eindrücklich klar, dass es sich hier nicht um eine Frau handelt, die von diesen Männern definiert wurde, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Lou Andreas-Salomé war es, die eine entscheidende Schaffensphase der jeweiligen Männer definierte und bestimmte. Um die ganze Lebensspanne von Andreas-Salomé abbilden zu können, verkörpern gleich mehrere Darstellerinnen die gemeinsame Rolle. Ob Liv-Lisa Fries, Katharina Lorenz oder Nicole Heesters - sie alle versehen Lou Andreas-Salomé und ihrer Vielschichtigkeit gekonnt mit ganz eigenen prägnanten Wesenszügen. Da ist die Aufgeschlossenheit und Neugier des jungen Mädchens, die Entschlossenheit und der Stolz einer erwachsenen gebildeten und selbstbewussten Frau und die Weisheit und scharfzüngige Beobachtungsgabe des Alters. All dies arbeitet der Film in wunderschönen Bildern großartig heraus und findet mit der Einarbeitung historischer Postkartenmotive einen ganz besonderen inszenatorischen Kniff, um den Zuschauer in die Zeit Andreas-Salomés zu versetzen. Auch der Rest des großartig besetzten Ensembles, wie etwa Alexander Scheer, Julius Feldmeier oder Katharina Schüttler überzeugen. Durch den Film von Kablitz-Post wird klar, welch große Bedeutung Lou Andreas-Salomé hatte. Nicht nur als große Denkerin und Wissenschaftlerin. Sondern auch als starkes emanzipiertes und unabhängiges Rollenvorbild für Frauen. Und so lässt der Film sie gegen Ende in die Kamera blicken und mit dem starken Satz enden: "Die Welt, sie wird Dich schlecht begaben, glaube mirs, sofern Du willst ein Leben haben, raube Dirs!". Ein beeindruckender Film über eine starke Frau.
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Trailer - Lou Andreas-Salomé - Wie ich dich liebe, Rätselleben

Film-Details

Cast & Crew

CastKatharina Schüttler (Mariechen), Nicole Heesters (Lou Andreas-Salomé, 72 Jahre), Alexander Scheer (Friedrich Nietzsche), Philipp Hauß (Paul Rée), Petra Morzé (Lous Mutter), Katharina Lorenz (Lou Andreas-Salomé), Liv Lisa Fries (Lou Andreas-Salomé, jung), Matthias Lier (Ernst Pfeiffer), Julius Feldmeier (Rainer Maria Rilke), Helena Pieske (Lou Andreas-Salomé, Kind), Peter Simonischek (Lous Vater), Daniel Sträßer (Dr. Friedrich Pineles), Harald Schrott (Sigmund Freud), Katrin Hansmeier (Elisabeth Nietzsche)DrehbuchSusanne Hertel, Cordula Kablitz-PostKameraMatthias SchellenbergRegieCordula Kablitz-PostProduzentCordula Kablitz-Post, Helge Sasse, Gabriele Kranzelbinder
OriginaltitelLou Andreas-SaloméProduktionsjahr2016ProduktionslandDeutschland, ÖsterreichVerleihWild Bunch (Central)