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Klänge des Verschweigens

Klänge des Verschweigens

Klänge des Verschweigens

FSK 12Filmstart 26.09.2013Filmlänge 92 Min.
Dieser Film befindet sich aktuell nicht im Programm.
bw

FILMHANDLUNG

Bewertung

Dokumentarfilm über den Unterhaltungsmusiker Wilhelm Heckmann, der wegen seiner Homosexualität im KZ war.
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Willi Heckmann war Musiker. Er spielte Akkordeon, sang und war bei allen beliebt. Klaus Stanjek erinnert sich gern an seinen Onkel, an die Geschichten, die er erzählte, die gute Stimmung, die er verbreitete. Erst spät im Leben erfährt Stanjek, dass Willi acht Jahre seines Lebens im KZ verbracht hat. Der Grund: Willi Heckmann war homosexuell, soll sich an kleinen Kindern vergangen haben. Als "entartet" wurde er bezeichnet. Auch nach 1945 musste Willi daher seine Sexualität, sein wahres Ich immer verbergen. Die Gerüchte der Pädophilie hielten sich, das Gefühl des Nicht-Akzeptiertwerdens ebenfalls. Für Klaus Stanjek, der seinen Onkel immer verehrte und liebte, sind all die lückenhaften und widersprüchlichen Erinnerungen der Familie Grund genug, sich selbst auf Spurensuche zu begeben. Und so recherchiert Stanjek über das Leben von Willi Heckmann. Er bedient sich alter Fotos, die Willi in jungen Jahren zeigen, hübsch frisiert, weiche sensible Gesichtszüge. Aber er montiert auch andere Aufnahmen in den Film hinein. Willi im KZ, kahl rasiert, das Gesicht leer und ohne Leben, in den Armen ein Akkordeon. Denn es war die Musik, die Willi nie aufgeben ließ. Neben der persönlichen Geschichte seines Onkels reflektiert der Film aber auch die Geschichte der Homosexualität in den Zeiten des Dritten Reichs, die Verfolgung der unschuldigen Menschen, die Ausgrenzung Andersartiger, die, laut Gesetz, in Westdeutschland bis in die 1990er Jahre durch den Paragraph 175 fortgeführt wurde. Prominente Sprecher wie Hannelore Hoger und Ulrich Noethen lassen die Erinnerungen, die Reflektionen und die Auszüge aus verschiedenen Gerichtsakten lebendig werden. Stanjek selbst bezeichnet seinen Film als "detektivischen Musikfilm". Und genau dies gelingt ihm. Der Film ist unterlegt mit stimmungsvoller Musik, die je nach Sequenz mal wehmütig nachklingt und an anderer Stelle sarkastisch kommentiert. Bei seiner Suche nach Wahrheit geht Stanjek detektivisch präzise und genau vor, geht jeder Spur nach, befragt Experten und reist durch das ganze Land. Am Ende wird nicht jede Frage beantwortet, nicht jeder Verdacht aus dem Weg geräumt sein. Doch Stanjek schließt mit einer persönlichen Erinnerung an seinen geliebten Onkel und einem Lied. KLÄNGE DES VERSCHWEIGENS ist ein unmessbar wichtiger Film gegen das Vergessen der Verbrechen an Menschen, die nicht der Norm entsprachen. Eine filmische Mahnung gegen das Vergessen und für die Menschlichkeit.
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Film-Details

Cast & Crew

DrehbuchKlaus StanjekRegieKlaus StanjekKameraNiels Bolbrinker, Volker Gerling, Klaus LautenbacherMusikEike Hosenfeld, Moritz Denis
OriginaltitelKlänge des VerschweigensProduktionsjahr2012ProduktionslandDeutschlandVerleihCinetarium