Sabine ist acht Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern nach West-Papua auswandert. Ihr Vater ist Sprachwissenschaftler und hat es geschafft, einen der begehrtesten Aufträge seines Fachgebiets, die Erforschung der Sprache eines Eingeborenenstammes, zu erhalten. Dafür wird die ganze Familie mehrere Jahre im Urwald fernab jeglicher Zivilisation leben müssen. Sabine freut sich am meisten darüber. Sie scheint wie gemacht für ihre neue Umgebung voller Abenteuer und fühlt sich schnell zu Hause. Was die Familie nicht weiß: Sie sind mitten in einen Stammeskrieg geraten, dessen Auseinandersetzungen sie zwar nicht direkt betrifft, in den sie aber immer weiter mit einbezogen werden. Der Familie fällt es anfangs nicht leicht, den Grund für die Kämpfe zu verstehen und muss erkennen, dass Liebe und Hass, Leben und Tod in der fremden Kultur andere Werte darstellen, als in ihrer eigenen. So beginnt ein Prozess der Annäherung, in dem beide Seiten voneinander lernen müssen. Als Sabine und ihr Bruder den kleinen einheimischen Jungen Auri, der dem feindlichen Stamm angehört, schwer verletzt im Dschungel finden und ihn bei sich aufnehmen, entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit zwischen Sabine und Auri. Sabine wird klar, dass sie für immer bei Auri bleiben will, auch wenn ihr Schicksal eine andere Zukunft für sie vorgesehen hat. Als die 16jährige Sabine nach Deutschland zurückkehrt, sieht sie sich mit einer völlig neuen Gesellschaft und damit verbundenen Herausforderungen konfrontiert und begibt sich auf die Suche nach Zugehörigkeit und Geborgenheit, auf eine Suche nach sich selbst. Basierend auf der gleichnamigen Autobiografie von Sabine Kuegler inszenierte Regisseur Roland Suso Richter („Das Wunder von Berlin“) die fast unglaubliche Geschichte eines extremen Zusammenpralls der Kulturen: Wie schafft man es, verschiedenste Komponenten der eigenen Herkunft und Prägung miteinander zu verbinden? Dieser Film stellt und beantwortet Fragen, die von existentieller Bedeutung sind – nicht nur für das „Dschungelkind“, sondern für alle Menschen, die in einem fremden Land ihr neues Zuhause finden.