Am Anfang sitzt da ein Mann, der von sich behauptet, süchtig zu sein. Der Mann ist niemand anderes als Udo Kier. Und die Sucht, zu der er sich bekennt, ist die Sucht nach Kunst. Offen redet er davon, dass er Kunst zum Leben einfach brauche. Sie zu sammeln, sie zu betrachten, sie zu besuchen. Und genau das macht Udo Kier: Er nimmt den Zuschauer bei der Hand und führt ihn zu "seiner" Kunst. Kier besucht das Frankfurter Städel, das Kunstmuseum in Bonn, das Centre Pompidou in Paris. Und in jeder Stadt, an jedem Ort, trifft er Freunde von ihm. Künstler, Weggefährten, Idole, Bewunderer. Mit ihnen redet Kier über Kunst und was sie kann. In Hermann Vaskes Film ist Udo Kier sowohl Betrachter als auch Porträtierter. Denn, und das wird in jeder Minute deutlich, auch er ist Teil der Kunst. Rezitationen von Gedichten, spontane Malsessions mit Sauerbraten oder stille zeitungslesende Sit-Ins mit Filmemacher Lars von Trier - immer erkennt man ihn als Kunstfigur, die auch als solche wahrgenommen werden möchte und in ihrer Künstlichkeit und hinter dessen Fassade trotzdem unglaublich authentisch und konsequent agiert. Nach den unterhaltsamen 82 Minuten hat der Zuschauer nicht nur viel über zeitgenössische Kunst erfahren. Er hat auch ein lebendes Kunstwerk genießen dürfen. Und das ist nicht nur in kultureller Hinsicht ein absoluter Gewinn.
Dokumentarfilm
Dokumentarfilm
Arteholic
FSK 0Filmstart 16.10.2014Filmlänge 86 Min.
Dieser Film befindet sich aktuell nicht im Programm.
FILMHANDLUNG
Bewertung
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Trailer - Arteholic
Film-Details
Cast & Crew
ProduzentHermann Vaske, Anne-Christina HerbstDrehbuchHermann VaskeRegieHermann VaskeKameraPatricia LewandowskaCastRosemarie Trockel, Udo KittelmannMusikBlixa Bargeld, Teho Teardo