Schnee auf dem roten Hügel (Lumi punasel lagedal / Paradise Behind the Fence) Estland / Österreich 2017, 46 Min.
Fruchtbarer Boden, bestes Klima und ein atemberaubendes Bergpanorama – einst von estnischen Siedlern gegründet, lebt im Dorf Esto-Sadok, nahe der russischen Schwarzmeerküste unweit von Sotschi, eine kleine estnischstämmige Community. Ein herrliches und friedliches Fleckchen Erde – bis zum Jahr 2007. Da beschließt Russland, die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi auszutragen. Ein Teil des Dorfes soll einer Skisprunganlage weichen. Über sechs Jahre hat Aljona Suržikova Esto-Sadok und seine Bewohner immer wieder besucht. Jahre, in denen die Bewohner hoffen, ihre Häuser und Obstbäume behalten zu können. Jahre, in denen sie mitansehen müssen, wie Geschäftsleute und Regierung die Umgebung gnadenlos erschließen. Natur wird rücksichtslos zerstört, Bäche begradigt, Schnellstraßen und Bahnlinien gebaut, Unterkünfte hochgezogen. Am Ende ist Esto-Sadok Teil eines leblosen Skiresorts.
Black Hole Mama, Finnland 2017, 47 Min.
„Das ist es, was ich habe. Man kann sein Leben nicht bestellen wie eine Pizza.“ Ein langhaariger Mann sitzt auf dem Bett und erzählt seine Lebensgeschichte. Er wohnt in der Jakomäentie 6, in einer Trabantenstadt bei Helsinki. In den 60er-Jahren hat der finnische Staat hier Sozialbauten errichtet, die für viele Menschen ein Zuhause geworden sind. Nun wird eines der Häuser abgerissen. Auch die Fotografin Heidi Piiroinen war hier Mieterin einer Ein-Zimmerwohnung. Mit der Filmkamera dokumentiert sie den Alltag der Hausgemeinschaft bis zum Tag des Auszugs. Das Zusammenleben ist nicht immer friedlich, doch die Nachbarn bilden auch eine Gemeinschaft, in der man sich kennt und hilft. Sie sitzen in der Gartenschaukel, spielen Karten und feiern Grillfeste. Jugendliche skaten in leerstehenden Räumen, Männer erinnern sich an den Krieg. Dann müssen die Vorhänge abgehängt werden.