Teheran, Anfang der 1970er Jahre. Mit viel Mut, Entschlossenheit und einer ordentlichen Portion
Humor kämpft Hibat (Kheiron) mit seiner Frau Fereshteh (Leïla Bekhti) und anderen Gleichgesinnten
erst gegen das brutale Schah-Regime, dann gegen die Schergen des Ayatollah Khomeinis. Als der
politische Druck zu groß wird, bleibt ihnen nur die Flucht ins Ausland. Mit ihrem einjährigen Sohn
Nouchi machen sich Hibat und Fereshteh auf den Weg über die Türkei nach Frankreich und landen
in den sozialen Ghettos der Pariser Banlieue. Was zunächst als vorübergehende Lösung geplant ist,
wird für die Familie zu einem Neuanfang. Dabei ist die Formel „nur wir Drei gemeinsam“ nicht nur
das Credo ihres Familienglücks, sondern auch der beste Beweis, dass alles möglich ist, wenn man
zusammenhält.
Hibat wächst im Iran der frühen 1960er Jahre auf. Schon als Kind lernt er sich durchzusetzen und für seine Rechte zu kämpfen - wenn es auch anfangs nur darum geht, beim Familienessen die strategisch günstigste Sitzposition zu erwischen. Als junger Mann jedoch kämpft Hibat für etwas anderes: Freiheit, Demokratie und mehr Rechte für das vom Schah unterdrückte Volk. Das bringt ihm eine Menge Ärger ein und bald schon landet Hibat, zusammen mit seinem Bruder und seinen Freunden, im Gefängnis. Doch der junge Anwalt lässt sich nicht unterkriegen, übersteht Einzelhaft und Folter und kämpft auch nach seiner Entlassung weiter. Als er auf die wunderschöne und selbstbewusste Fereshteh trifft, verliebt er sich in sie. Und umgekehrt. Die beiden heiraten, bekommen einen Sohn. Und müssen nach Frankreich fliehen. Zunächst will Hibat alleine fort. Doch Fereshteh macht ihm klar: Nur wir drei gemeinsam. In seinem Debüt erzählt der französische Comedian Kheiron die Geschichte seiner Eltern. In Personalunion ist er für Drehbuch, Regie und die Hauptrolle als Hibat verantwortlich und beeindruckt auf allen Ebenen. Der besondere Zauber des Films liegt in der Verbindung seines warmherzigen und pointierten Humors mit großartigen Figuren und einer spannenden wie berührenden Geschichte. Immer wieder gibt es leise Momente ohne viele Worte, in denen ein Blick, eine Geste oder ein stummes Telefonat zwischen Vater und Tochter genügen, um Gefühle zu vermitteln. Dazu lassen eine großartige Kamera und eine stimmungsvolle Musik den Zuschauer in die fremde Welt eintauchen. Hibat ist ein Rebell, ein politisch denkender Mensch, der sieht, wie die Welt funktioniert und sie ändern möchte. Doch er ist auch ein Träumer und ein Idealist. Kheiron spielt diese Rolle überzeugend, mit einer unglaublich positiven Ausstrahlung und einem offenen Blick, der den Zuschauer einlädt, Teil der Geschichte zu sein. Leila Bekhti als Fereshteh ist der Fels in der Brandung, an dem Hibat sich festhält. Bekhti spielt sie mit einer hinreißenden Mischung aus bestimmender Dominanz und der absoluten Hingabe an ihren Mann und ihren Sohn. Das Paar versucht Kulturen, Gesellschaftsschichten und Generationen zusammenzubringen. Nicht immer gelingt dies, die beiden erfahren Rückschläge. Und geben doch nie auf. Sämtliche Haupt- und Nebenfiguren sind starke Charaktere, mit realen Vorbildern und echte Originale. Sie wachsen dem Zuschauer ans Herz und ergeben als Ensemble ein stimmiges farbenfrohes Puzzle. NUR WIR DREI GEMEINSAM ist eine großartig erzählte Liebeserklärung eines Künstlers an seine Eltern. Ein hoffnungsvoller und warmherziger Film, der glänzend unterhält und genau zur richtigen Zeit kommt, um daran zu erinnern, wie das Konzept von Integration und dem gemeinsamen Leben der Kulturen funktionieren kann.