Yatzy, Norwegen 2009, 80 Min., ab 14 Jahren, Daggi ist 15 und neu in dem kleinen Ort nahe der schwedischen Grenze. Daggi kommt aus Oslo und ist nicht freiwillig hier – nicht in diesem kleinen Hinterwäldlerkaff und auch nicht in seiner neuen Pflegefamilie. Und dies lässt der Junge sie durchaus spüren. Und seine neuen Klassenkameraden auch. Die reagieren auf ihre Weise darauf: indem sie Daggi mobben, drangsalieren, schließlich verprügeln. Seinen Frust und seine Aggressionen lässt Daggi danach am kleinen Sohn seiner Pflegefamilie aus. Nur eine hat etwas für Daggi übrig: Das ist Gloria, das schönste Mädchen in der Clique. Zwischen ihr und Daggi entsteht eine zarte Romanze, doch noch ist der Junge nicht reif dafür. Wenn es jemals mit der Liebe klappen soll, muss er noch einmal zurück nach Oslo und sich seinen Dämonen stellen. Denn in Katja Eyde Jacobsens einfühlungsstarkem, virtuos gefilmtem wie montiertem Spielfilmdebüt entpuppt sich der nicht sonderlich sympathische Protagonist als heftig traumatisiert. Mit viel Verständnis für seine labile Psyche schildert die Regisseurin einen schmerzlichen Weg des Erwachsenwerdens in einer nicht eben freundlich gesonnenen Umwelt.******