Kiruna – Weltraumstr. (Kiruna – Rymdvägen / Kiruna – Space Road) Schweden 2013, 52 Min.
„Der Letzte macht das Licht aus“ steht auf Liselotte Wajstedts T-Shirt. Bald gehen auch in Kiruna die Lichter aus. Weite Flächen der alten Bergwerksstadt im Norden Schwedens sind einsturzgefährdet. Kilometerweit verlaufen hier die Stollen, und es werden immer mehr. Von den Sprengungen sind schon zahlreiche Gebäude lädiert. Viele Bewohner werden ihre Häuser verlassen und in Neubauten am Ortsrand umsiedeln müssen. Liselotte Wajstedt hat Kiruna Anfang der 90er Jahre verlassen. Mit Fotos, Zeichnungen und Puppenanimationen weckt sie Erinnerungen an die Geschichte der Stadt und der Mine, die das Leben hier seit mehr als einhundert Jahren bestimmt hat. In Gesprächen mit Mitschülern aus den 80er Jahren entdeckt sie auch ihre eigene Kindheit und Jugend wieder, die eng mit der Mine verbunden war. Wie ihr Vater ist nun auch ihr Bruder Minenarbeiter.
Open, Dänemark 2012, 57 Min.
„Das Meer war meine Welt“, sagt einer von denen, die auf der Geschlossenen Abteilung in der Psychiatrischen Klinik von Risskov aufzählen, was sie am meisten vermissen: Natur. Familie. Freiheit. Grönland. Ivalo Frank hat Straftäter aus Grönland befragt, die dort untergebracht sind, weit entfernt von ihren Angehörigen. In ruhigen Schwarzweißbildern berichten drei Männer und eine Frau, die als psychisch gestört oder gewalttätig gelten, von Drogenmissbrauch und Tötungsdelikten und von einem Leben in der Verwahrung. Ivalo Frank: „Am Anfang war ich sehr zögerlich, weil ich nicht noch einen Film über die schwachen, armen Grönländer drehen wollte. Es war mir wichtig, diese Menschen zu treffen, ohne sie zu verdammen. Darum habe ich mich auf allgemein menschliche Themen konzentriert, wie Familie, Freiheit, Freude, Trauer, Verlust und ihre Gedanken zu Grönland.“