Hedi, Uli und ihr Sohn Finn sind eine glückliche Familie. Auch wenn die Eltern ihre Karriereträume nicht ausleben können, schlagen sie sich mit Humor durch den anstrengenden Alltag. Eine Panikattacke, bei der Hedi das Gefühl hat, einen Herzinfarkt zu bekommen, entpuppt sich als das Symptom einer schweren Depression. Hedi probiert alles mögliche aus, geht zum Psychologen, macht Entspannungsübungen. Nichts hilft wirklich. Ihr Sohn kann bald nichts mehr mit ihr anfangen. Auch Uli verliert langsam die Geduld.
Es ist zunächst nur der Aufzug, der nicht mitspielt. Als Hedi Schneider eines Tages in ihm feststeckt, bemüht sie sich noch, ihre gute Laune nicht darunter leiden zu lassen. Immerhin ist sie glücklich verheiratet, hat einen kleinen Sohn und versucht auch in der Firma, ihr sonniges Gemüt auf andere abfärben zu lassen. Doch eines Tages ist alles anders. Ganz plötzlich bekommt Hedi keine Luft mehr. Sie wird panisch, hat Angst zu sterben. Die Ärzte versuchen sie zu beruhigen, verschreiben Medikamente. Auch ihr Mann und ihre Mutter sind überzeugt, das wird schon wieder. Doch Hedis Angst bleibt. Nicht nur vorm Sterben. Sondern auch vorm Leben. Und so müssen alle einsehen: Die Hedi, die sie kannten, gibt es nicht mehr. Denn Hedi Schneider steckt fest. Was beginnt wie eine heitere und herrlich entspannte Komödie, entwickelt sich nach und nach zu einer intensiven Geschichte voller ernsthafter Momente. Denn so wie das heitere und stets gutgelaunte Wesen Hedis entschwindet, desto ernsthafter wird auch ihr Zustand. Doch dank eines großartigen Drehbuchs und der kongenialen Hauptdarstellerin Laura Tonke gelingt es der Regisseurin Sonja Heiss, trotz Traurigkeit auch immer wieder Leichtigkeit in die Erzählung zu bringen. Tonke spielt Hedi so nuanciert, dass in ihrer Mimik eine ganze Landkarte der Emotionen lesbar ist, selbst wenn diese Emotionen nicht mehr offen hervortreten können. Das Krankheitsbild wird glaubhaft dargestellt und auch der wichtige Aspekt des Umgangs der Familie damit wird nachvollziehbar vermittelt. Dazu trägt auch die Leistung der Darsteller, allen voran Hans Löw als Ehemann, deutlich bei. Alle Figuren, einschließlich Hedi, müssen lernen, die Angstzustände als einen Teil von ihr anzusehen. Dahin führt der Film mit sanfter und feinfühliger Hand und erschafft eine komplexe und dennoch unterhaltsame Geschichte. Am Ende beschließen Hedi und ihr Mann, das gemeinsame Glück nicht aufzugeben, so flüchtig und zerbrechlich es auch sein mag. Denn wer weiß schon, was morgen ist. Oder wie man sich fühlt. HEDI SCHNEIDER STECKT FEST ist ein Glücksfall im deutschen Erzählkino. Ein Film, der unterhält und fordert, der begeistert und berührt.